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Aus Alt mach\' Funkelniegelnagelneu

(vom 04.09.2014)

Es war bislang das älteste Hallenbad der Stadt – und das sah man dem Weilstettener Lochenbad auch an. Demnächst ist es das modernste Balinger Bad. Die grundlegende Sanierung schreitet gut voran.

Ein Besuch auf der Baustelle: Vor dem Lochenbad ist kein Parkplatz frei. Mitarbeiter mehrerer Firmen arbeiten gleichzeitig, dazwischen schaufeln zwei Bagger. Das Lochenbad ist nach der Tribüne im Au-Stadion die aktuell zweitgrößte und auch zweitteuerste Baustelle der Stadt Balingen.

Voraussichtlich rund 4,2 Millionen Euro werden nach Angaben von Harald Schäfer, dem kaufmännischen Leiter der Stadtwerke, in die Sanierung des Lochenbads investiert. Von dieser Summe sei man bei Baubeginn ausgegangen, dieser Rahmen werde nach derzeitigem Stand auch eingehalten. Die Stadtwerke betreiben künftig das Bad, zulasten der Stadtwerke – und nicht des allgemeinen Stadthaushalts – werden die Arbeiten abgerechnet.

Viel Geld kostet die Modernisierung des Lochenbads vor allem deshalb, weil nach mehr als 40 Betriebsjahren – das Bad ging 1973 in Betrieb – einiges zu tun ist. Das Gebäude wird, erläutert Günter Schäfer, der den Bau von Seiten der Stadtwerke betreut, praktisch von Grund auf erneuert. Übrig geblieben vom alten Lochenbad ist lediglich der Rohbau, wobei auch hier eine umfassende Betonsanierung notwendig gewesen sei.

Künftige Badegäste werden jedoch nicht nur ein neues Gebäude vorfinden – auch im Innern wird sich viel getan haben: Das neue Lochenbad wird heller als das alte sein, mit neuen Umkleide- und Duschräumen, mit einer großen Glasfront, durch die man vom Eingangsfoyer aus zum Becken hin blicken kann. Dieses bleibt so groß wie gehabt: etwas mehr als 16 Meter lang und acht Meter breit. In dieser Woche wurde, nachdem der Beckenrohbau samt Hubboden fertiggestellt war, erstmals Wasser eingelassen – um zu prüfen, ob es auch dicht ist.

Komplett neu ist neben der nach neuesten energetischen Standards errichteten Gebäudehülle die Technik – was im übrigen mit ein Hauptargument für die Sanierung war: Die alte Badtechnik war kurz vor dem Kollaps, auch die Ölheizung passte nicht mehr in die Zeit. Künftig liefern zwei Blockheizkraftwerke, für die neben dem Bad ein eigenes Energiegebäude errichtet wurde, Wärme und Strom. Die alten Öltanks dienen als Speicher. Zusätzlich versorgt werden kann damit über die Anlage die nahe Grundschule. Auch dafür werden derzeit die notwendigen Anschlüsse und Rohre noch verlegt. Und dann muss, wenn die Buddelei erledigt und die Bagger abgezogen sind, der Vorhof und die Straße zwischen Bad und Schule auch wieder hergestellt werden.

Wann der erste Badegast ins Becken hüpfen kann? Einen genauen Termin haben die Stadtwerke noch nicht im Auge. Fest stehe, dass es mit der ursprünglich geplanten Eröffnung in diesem Herbst nichts wird, sagt Günter Schäfer. Es ist noch einiges zu tun, und vor der Inbetriebnahme muss das Bad noch einen mehrwöchigen Probebetrieb durchlaufen. Anfang 2015 wird wohl alles fertig sein im neuen Lochenbad.

Quelle: Schwarzwälder Bote

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