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Gemeinsames GIS: Mehr Leistung und bessere Qualität

(vom 24.06.2014)
Albstadtwerke und Stadtwerke Balingen kooperieren mit BARAL

Die BARAL Geohaus-Consulting Aktiengesellschaft (BARAL) fügt die „Geografischen Informationssysteme" (GIS) der Albstadtwerke (ASW) und der Stadtwerke Balingen (SWB) in eine zentrale Infrastruktur zusammen und baut eine gemeinsame Datenhaltung für beide Energieversorger auf. Einen entsprechenden Fünfjahres-Vertrag haben die beiden regionalen Energieversorger und das Reutlinger Unternehmen unterzeichnet.

Sowohl die ASW als auch die SWB sind bereits Kunden der BARAL und arbeiten mit maßgeschneiderten GIS-Lösungen des Unternehmens. „Wir freuen uns auf diese neue Form der Zusammenarbeit und versprechen uns Win-Win-Effekte für alle beteiligten Unternehmen", sagte BARAL-Vorstand Wilfried Gekeler. Denn die Kooperation bietet für die Energieversorger ganz neue Möglichkeiten, GIS-Daten zu nutzen. Die Software der BARAL generiert Leistungssteigerungen und Synergien durch einen deutlich erhöhten Funktionsumfang. Gemeinsame Schulungen erhöhen das Knowhow der Mitarbeiter, gemeinsame Dienstleistungen reduzieren die Kosten.

„Wir sehen in der Kooperation sehr viele Vorteile. Nun erhalten wir bei konstanten Kosten deutlich mehr Leistung und Qualitätsverbesserungen", freute sich Dr. Thomas Linnemann, Geschäftsführer der Albstadtwerke. Denn künftig entfällt das mühsame Zusammensuchen einzelner Informationen. Alle relevanten Daten zu einem ausgewählten Versorgungsgebiet - etwa Leitungsverlauf, Materialangaben und -Kosten sind in einer Datenbank zentral erfasst.

Ein modernes GIS-System erleichtert aber nicht nur firmeninterne Arbeitsabläufe. Die ASW und die SWB stehen mit Blick in die Zukunft denselben Herausforderungen gegenüber: „Gerade die Versorger müssen ständig auf neue Anforderungen wie die der Regulierungsbehörden reagieren. Die Notwendigkeit, bestimmte Daten bereitstellen zu müssen, ist ohne ein modernes GIS-System fast unlösbar geworden", sagte Wilfried Gekeler. Die angedachte GIS-Lösung liefere die notwendige technische Basis, um Auskunftspflichten etwa im Bereich Netzsimulation, Netzintegration und Netzberechnung nachkommen zu können.

Auch der Endverbraucher soll von der Kooperation profitieren. Geplant ist eine App, mit der beispielsweise Baufirmen nach Eingabe eines Sicherheitspassworts bestimmte Plandaten abrufen können.
Technisch erfolgt die Anbindung der SWB vorerst über eine getunnelte Internetverbindung. Die ASW halten die IT-Infrastruktur vor. Die Daten und die Lizenzen werden jeweils getrennt gehalten. Gemeinsam bestreiten die Versorger künftig über die BARAL unter anderem den Aufbau eines Kundensystems, das Einspielen von Updates, Schulungen und Parametrierungen. Bis Dezember sollen die Daten erfasst und die Systeme in eine einheitliche GIS-Struktur überführt werden. Danach gilt es, mit aktuellen Entwicklungen Schritt zu halten.

Und wenn die Kooperation scheitert? „Auch kein Problem", sagt Wilfried Gekeler. „Unsere Systeme sind so angelegt, dass eine Trennung jederzeit möglich ist. Umgekehrt bieten wir aber auch die Basis für weitere gemeinsame Projekte", so der BARAL-Vorstand. „Wir sehen diese Kooperation als langfristigen Schritt", bestätigte Thomas Linnemann. Harald Schäfer, kaufmännischer Werkleiter der Stadtwerke Balingen, hat auch schon ganz konkrete Zukunftspläne: „Ich könnte mir vorstellen, dass wir irgendwann so weit sind, dass wir unsere Anlagenbuchhaltung mit dem GIS-System koppeln können", sagte er. Und Dr. Thomas Linnemann könnte sich vorstellen, eventuell weitere Partner ins Boot zu holen. „Es soll ein offenes System werden. Je mehr mitmachen, umso günstiger und hochwertiger werden die GIS-Anwendungen", sagte er.
Bild Bildverweis: Freuen sich über die GIS-Kooperation: Projektleiter Ralph Larché von BARAL, die beiden Oberbürgermeister Dr. Jürgen Gneveckow und Helmut Reitemann, der kaufmännische Werkleiter der Stadtwerke Balingen Harald Schäfer (hintere Reihe v. l.), der technische Werkleiter der Stadtwerke Balingen Harald Eppler sowie Wilfried Gekeler, Vorsitzender von BARAL und Dr. Thomas Linnemann, der Geschäftsführer der Albstadtwerke (vorne v.l.). Foto: Kistner zurück