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Teurer Strom - neuer Zähler kann helfen

(vom 08.11.2012)
Rund 100 Euro mehr pro Jahr für einen Vier-Personen-Haushalt bei den Stromkosten, ein Plus von 128 Euro beim Gas. Darauf müssen sich die Kunden der Balinger Stadtwerke ab dem kommenden Jahr einstellen.

"Nach zwei Jahren ohne Erhöhungen sind wir nun zu Anpassungen gezwungen", erklärt der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, Harald Schäfer. Die "etwas umfangreicheren Preismaßnahmen" begründet er mit dem starken Anstieg der Kostenumlage nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG). Diese werde von 2,04 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2010 zum 1. Januar 2013 auf 5,2 Cent steigen. Auch die nicht so bedeutenden Umlagen nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK)-G) und die Offshore-Haftungsumlage legten ebenso zu wie die im Strompreis enthaltenen Netzentgelte.

Gleichwohl, betont Harald Schäfer, würden die gesamten Steigerungen nicht eins zu eins weitergegeben. So profitierten die Vertragskunden von Einsparungen im Stromeinkauf. Zudem würden die Kunden ab 2013 von einer "qualitativen Verbesserung des Standardprodukts" profitieren. Denn von diesem Zeitpunkt an werde der Strom generell einen Ökostromanteil von zehn Prozent haben. Wobei es weiterhin das zertifizierte Ökostromprodukt Natur­Endergie Silber geben werde.

"Einsparungen von rund sechs Prozent möglich"

Neu ist bei den Stadtwerken auch der Tarif SWB smart, bei dem es unterschiedliche Tag-, Nacht- und Wochenendtarife gibt. "Sie richtig ausgenutzt, machen Einsparungen von rund sechs Prozent möglich", sagt Achim Vosseler vom Vertrieb und Marketing und stützt sich dabei auf Untersuchungen in den vergangenen Jahren.

Mitgeliefert wird ein neuer digitaler Stromzähler, der die aktuellen und zurückliegenden Verbrauchswerte anzeigt. Ergänzt werden kann er mit einem externen Display, um den Verbrauch genau dort ablesen zu können, wo es für den Kunden im Alltag am praktischen ist. "Mit Zähler und Display bekommt der Kunde ein Gefühl für den Verbrauch und kann entsprechend reagieren", erklärt der Technische Leiter Harald Eppler. Und diese Geräte seien "offen für weitere Entwicklungen", zum Beispiel für Verbindungen ins Internet oder zum Stromversorger. Doch dafür gebe es noch nicht das entsprechende Datenschutzprofil. "Ist dieses aber vorhanden, können wir reagieren", ist sich Eppler sicher.

Einsparmöglichkeiten im Falle der steigenden Gaspreise sehen die Stadtwerke vor allem bei Kunden in der Grundversorgung. Sie raten ihnen ein Tarifwechsel innerhalb der Stadtwerke, die Einsparungen von rund 100 Euro ermöglichen, ist sich Vertriebsleiter Günter Mutscheller sicher. Er begründet den Preisanstieg beim Gas mit höheren Beschaffungskosten und einem deutlichen Anstieg der Netznutzungsentgelte.

Worauf müssen sich die Stadtwerke-Kunden einstellen? Die Preisentwicklung lässt sich laut Harald Schäfer nicht abschätzen, da es bei Netzentgelte Steigerungen geben könnte und 2014 die neue Regulierungsperiode mit eventuell neuen Preisen beginne. Von einem Rückgang der Energiekosten könne aber nicht ausgegangen werden, so Harald Schäfer abschließen.

Quelle: Schwarzwälder Bote

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