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Wasser marsch im neuen Hochbehälter

(vom 08.10.2012)

Sauberes Wasser, sichere Versorgung: In Weilstetten ist am 03.10.2012 der neue Wasserhochbehälter Köstental eingeweiht worden.

Der Betrieb läuft schon seit einer Woche, von 2013 an wird außerdem nach längerer Pause wieder Wasser aus eigenen Quellen genutzt.

Ein "wichtiges Datum für Weilstetten" nannte Ortsvorsteher Kurt Haigis den Tag der Einweihung. Viele Weilsttetener kamen zum Festakt, hörten Musik der "Alten Kamerden" des Musikvereins und ließen sich das Mittagessen schmecken, serviert vom TV Weilstetten.

Er selbst könne sich noch gut an die Wasserknappheit nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1950er-Jahre hinein erinnern, so Haigis: "Damals stand ich als Junge mit Milchkannen vor dem Dorfbrunnen, um Wasser zu holen." Erst der alte Hochbehälter Köstental, der 1952 den 1905 errichteten Erdhochbehälter ersetzte, habe die flächenmäßige Versorgung mit dem wertvollen Nass gewährleistet. Der neue Wasserhochbehälter verbessere die Versorgungssicherheit noch einmal ganz erheblich, so Haigis weiter. Rund 1000 Weilstettener im östlichen Ortsgebiet profitieren davon; im Notfall auch mehr, außerdem, falls notwendig, auch Haushalte in Frommern.

Statt eines Beckens mit 300 Kubikmeter Fassungsvermögen verfügt der neue Hochbehälter über zwei Kammern, die jeweils 400 Kubikmeter Wasser aufnehmen können. Das Wasser, das hier durchgeleitet wird, stammt derzeit allein aus dem Wasserwerk Hammer des Zweckverbands Wasserversorgung Hohenberggruppe – ab 2013 aber läuft bei den Weilstettenern auch wieder eigenes Wasser aus den Hähnen: Nach rund zehn Jahren Pause werden vom nächsten Sommer an die Sauterwald- und die Mohrenwirtswald-Quelle angezapft. Möglich wird das durch die Installation einer Ultrafiltrationsanlage im neuen Hochbehälter, die das Quellwasser aufbereitet, sowie durch neue Leitungen, die noch verlegt werden müssen. Diese verlaufen über und durch Grund und Boden privater Eigentümer. Diesen dankte Haigis für ihr Entgegenkommen.

Oberbürgermeister Helmut Reitemann erinnerte daran, dass es nicht selbstverständlich sei, dass klares, sauberes und trinkbares Wasser jederzeit zur Verfügung stehe. Dafür seien vielmehr enorme Anstrengungen und Investitionen notwendig, wie das Beispiel des neuen Hochbehälters Köstental zeige. Die Anlage, an der seit April 2011 gebaut wurde und bis ins Jahr 2013 weiter getüftelt wird, kostet rund 1,5 Millionen Euro. Das sei viel Geld, so Reitemann – aber Geld, das sich lohne. Insbesondere freue ihn, dass durch die neue Anlage auch wieder die eigenen Quellen genutzt werden könnten.

Wie Günter Schäfer von den Stadtwerken Balingen gegenüber unserer Zeitung sagte, sei es abhängig von der Schüttung der beiden Quellen sogar möglich, dass ausschließlich heimisches Wasser über den neuen Hochbehälter weitergeleitet werde.

Quelle: Schwarzwälder Bote zurück